Elektromotorräder liegen voll im Zeitgeist. Auch Honda macht unter den Herstellern keine Ausnahme und hat schon eines präsentiert. Umso wichtiger, dass sich Händler auf den künftigen Elektroantrieb vorbereiten. Die Wellbrock & Co. GmbH aus Lilienthal bei Bremen, Honda-Vertragshändler und eines der größten Motorradhäuser Deutschlands, geht hier klar als Trendsetter voran: Neben Plätzen zum Aufladen für E-Motorräder für Team und Kunden wurde jetzt auch die schon lange existierende PV-Anlage erweitert und um Stromspeicher, BHKW und Klimaanlagen ergänzt, um den Eigenverbrauch zu maximieren.
Honda-Händler Wellbrock steigt auf erneuerbare Energie um
Die 1978 erbaute Villa umfasst rund 700 Quadratmeter Nutzfläche. Allein der Keller mit knapp 400 Quadratmetern, Bühne, Regieräumen und Aufenthaltsbereichen erinnert an die goldenen Zeiten der Musikindustrie. Doch der lange Leerstand forderte seinen Tribut: undichte Dächer, Feuchtigkeit in den Wänden, veraltete Heizungstechnik. „Die Bewirtschaftung dieses Hauses wäre ein Geldgrab gewesen, wenn man es im alten Zustand einfach übernommen hätte“, sagt Dr. Steffen Klabunde, der heutige Eigentümer.
Er entschied sich bewusst für dieses Anwesen – auch aus Begeisterung für die Geschichte des Hauses. Aber von Anfang an war klar: Ohne eine konsequente energetische Transformation würde die Immobilie nicht zukunftsfähig sein.
Deutschlands erste Stromspeicher-Farm mit E3/DC-Systemen
„Die Herausforderung bestand darin, Deutschlands erste Stromspeicher-Farm mit den gewerblichen Stromspeichersystemen von E3/DC aufzubauen – und natürlich, die alte Heizung sinnvoll in eine umweltfreundliche Wärmeversorgung zu integrieren“, sagt Holger Laudeley, der mit seiner Firma Laudeley Betriebstechnik ganzheitliche Energieprojekte in Gebäuden federführend umsetzt.
Das Motorradhaus hat 2.500 Quadratmeter Platz, um die Zweiräder zu präsentieren, Lager und Werkstatt unter einen Hut zu bekommen. Geführt wird das Unternehmen schon seit 1981 von Wolfgang Wellbrock und seinem Partner Wolfgang Harbusch.
Die größten Verbraucher sind die Klimaanlage, der Leistungsprüfstand, der Hochdruckreiniger, die Umluftmotoren der Heizungsanlage sowie die Deckenbeleuchtung. „An der Deckenbeleuchtung sieht man, dass gut gemeint nicht immer gut gemacht sein muss: Auf Anraten des Herstellers wurden hier statt handelsüblicher LEDs teilweise LED-Strahler gesetzt, deren Netzteile unfassbare 10.000 Watt zusammen verbrauchen“, sagt Laudeley.
Das wollen Wellbrock und Harbusch nun, mit der gewonnenen Transparenz durch den Umbau, in der Zukunft wieder ändern.
Die Hallen, in denen das Unternehmen agiert, sind typische Hallenbauten aus den 80er oder 90er Jahren. 2009 entschieden sich die beiden Unternehmer für die Installation von zwei Photovoltaikanlagen: Eine mit 100 Kilowattpeak zur Volleinspeisung und eine Zweite mit 30 Kilowattpeak zu Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung.
„Jetzt im Jahr 2019 kam eine weitere Anlage zum Eigenverbrauch mit 30 Kilowattpeak dazu, um dem mittlerweile gestiegenen und zukünftig erwartbaren Energiebedarf durch eMotorräder Rechnung zu tragen“, erklärt Laudeley das Vorgehen.
„Ziel war es, den Strombedarf von 72.000 Kilowattstunden, für jede Kilowattstunde zahlt der Honda-Vertragshändler 30 Cent hier im Gebiet der Osterholzer Stadtwerke, möglichst weitgehend mit Photovoltaik und Speicherung abdecken zu können.“